531.600 Menschen in Deutschland (Zahl ist bereinigt um Doppelerfassungen) gelten offiziell als obdachlos. Das geht aus dem am 8. Januar vorgestellten zweiten Wohnungslosenbericht der Bundesregierung hervor. Demnach waren Ende Januar/Anfang Februar 2024 etwa 439.500 Menschen in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe untergebracht, rund 60.400 kamen vorübergehend bei Angehörigen oder Bekannten unter und etwa 47.300 lebten ohne feste Unterkunft auf der Straße oder in Behelfsunterkünften. Das sind deutlich mehr als noch vor zwei Jahren mit insgesamt rund 263.000 Betroffenen.
Laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) seien die Zahlen tatsächlich noch höher, da einige Gruppen fehlen. Beispielsweise seien wohnungslose Menschen in Haft, in der Eingliederungshilfe, in Frauenhäusern, im Gesundheitssystem oder solche, die langfristig in alternativen Unterkünften wie Kleingärten, Billigpensionen oder Monteurswohnungen leben, nicht berücksichtigt worden. Die BAGW spricht von besorgniserregenden Zahlen und fordert "zügige Umsetzung notwendiger Maßnahmen". PB