Die Hilfsorganisation "Weisser Ring" in Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang an Beratungen registriert. 1.618 Menschen meldeten sich 2024 beim "Weissen Ring" und damit 65 weniger als 2023, wie die Organisation heute mitteilte. Den Angaben zufolge sind jedoch die Fälle von häuslicher Gewalt von 215 auf 309 und Körperverletzungen von 456 auf 499 gestiegen.
Der "Weisse Ring" betrachte diese Zahlen "mit großer Besorgnis", hieß es. Nachdem die Fälle von häuslicher Gewalt nach der Corona-Pandemie etwas gesunken waren, erreichten sie jetzt neue Höchststände. Auf Bundesebene seien Änderungen im Gewaltschutzgesetz in Arbeit, Schleswig-Holstein plane ein Gesetz zur Anwendung der elektronischen Fußfessel nach spanischem Modell. "Zu hoffen ist, dass die Politik diese Vorhaben schnell umsetzt", hieß es.
Der "Weisse Ring" wurde 1976 in Mainz gegründet als "Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten". Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität.
Der Verein unterhält ein Netz von rund 2.900 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Er finanziert seine Tätigkeit aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. EPD
