Unser ehrenamtlicher Mitarbeiter Joachim sorgt in Kiel dafür, dass Bedürftige auch während der Corona-Krise zu essen haben
TEXT: PETER BRANDHORST, FOTO: PETER WERNER
Ohne Menschen wie sie würde es den Obdachlosen in diesen Tagen und Wochen noch schlechter ergehen: Ehrenamtliche Helfer packen an, wo sie nur können und sorgen so für eine funktionierende Grundversorgung. Einer dieser unermüdlichen Unterstützer ist in Kiel Joachim Eybe. Um unseren regulär zuständigen Mitarbeiter Jan Hölzel zu entlasten, übernimmt der 51-jährige Joachim im Wechsel jede zweite Woche den Transport von Frühstück und Mittagessen für bedürftige Menschen.
Bereits vor 15 Jahren war Joachim zu uns von HEMPELS gekommen. In Altenholz-Klausdorf begann er damals als Zeitungsverkäufer, seit ein paar Jahren hilft er ehrenamtlich in unserem Kieler Innenstadtcafé "Zum Sofa". Als wir jetzt im Rahmen der Corona-Pandemie vor der Aufgabe standen, zusammen mit der Kieler stadt.mission.mensch und der Caritas Regionalstelle Kiel für Verkäufer wie für Obdachlose eine Notversorgung mit Essen zu organisieren, bot Joachim sofort seine Hilfe an. "HEMPELS ist für mich zu einer Familie geworden", sagt er, "und in einer Familie hilft einer dem anderen".
Konkret sieht Joachims Arbeitsablauf so aus, dass er Montags bis Freitags Frühstück wie auch Mittagessen in drei über die Stadt verteilte Anlaufstellen für Obdachlose bringt, das in unserer HEMPELS-Suppenküche zubereitet wurde: In den Tagestreff- und Kontaktladen der stadt.mission.mensch in der Schaßstraße, in die Kirchengemeinde St. Heinrich in der Feldstraße und in unseren Gaardener Trinkraum in der Kaiserstraße. Diese drei Anlaufstellen werden von stadt.mission.mensch, von der Caritas Regionalstelle Kiel und von HEMPELS in gemeinsamer Absprache organisiert.
Am Wochenende wird warmes Essen im Auftrag von der SattMission in der Großküche der LBS zubereitet. Joachim holt es dort dann ab, beliefert zunächst das Haus am Park in Molfsee und teilt anschließend auch in unserem Innenhof in der Schaßstraße zubereitete Portionen wie auch Carepakete an Bedürftige aus. "Ich helfe gerne", sagt Joachim dazu nur, "wir leben gerade in einer anstrengenden Zeit, und helfen zu können, gibt auch mir ein gutes Gefühl."
Mehr Worte will er nicht machen über sein großes Engagement. Als man mit ihm während einer Pause telefoniert, wiederholt er bloß ein paar Mal, dass sein Einsatz "völlig selbstverständlich" sei. Dann sagt er aber doch noch einen Satz, der auf seine humanistische Motivation zu helfen deutet und so auch für die vielen anderen ehrenamtlichen Helfer gelten darf: "Wenn die Gäste aufgegessen haben und wenigstens satt wieder losziehen, dann bereitet mir das Momente der Freude."
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Ob bei uns bei HEMPELS oder bei anderen Trägern in Schleswig-Holstein – angesichts der Corona-Krise mussten soziale Beratungs- und Versorgungsangebote überall ihre Erreichbarkeit vorübergehend stark reduzieren und in einen Notbetrieb übergehen. Für die dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das mit ganz besonderen Herausforderungen verbunden. In loser Folge stellen wir an diesem Ort Menschen vor, deren Hilfe jetzt mehr denn je gefordert ist.