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Demo für Demokratie in Ostholstein

Rund 2.000 Menschen haben sich gestern an einer Demonstration für eine demokratische Bundestagswahl am 23. Februar beteiligt. Unter dem Motto "Eutin ist bunt, Ostholstein ist bunt" hatte ein breites Bündnis aus Politik, Kirche und Gesellschaft zu der Menschenkette aufgerufen. Die Aktion verlief nach Angaben der Polizei und des Kirchenkreises Ostholstein friedlich.

Pröpstin Christine Halisch vom evangelischen Kirchenkreis Ostholstein erklärte zum Abschluss der Demonstration nahe dem Eutiner Schloss, die Menschen hätten die Verantwortung, diejenigen in den Bundestag zu wählen, die die Demokratie stützten – "und nicht diejenigen, die sie aushöhlen und zerstören wollen".

Die Verbrechen in Magdeburg, Aschaffenburg und München, die von Menschen mit Migrationshintergrund verübt wurden, seien "furchtbar" und gekennzeichnet von "sinnloser Gewalt, die Menschen das Leben gekostet hat". Dennoch sollte man sich "nicht zu blinder Wut" hinreißen lassen, sagte die Pröpstin. Das Leid, das den Opfern widerfahren sei, könne nicht geheilt werden durch Hass gegenüber denen, die keine Verantwortung dafür tragen.

Laut Pastor Stefan Grützmacher von der evangelischen Kirchengemeinde in Eutin erlebe die Gesellschaft gerade, "wie an vielen Stellen der Welt Demokratie und Menschenrechte abgebaut werden, in einem Tempo, das kaum auszuhalten ist". Er warb für christliche Werte wie Achtung der Menschenrechte, Respekt und demokratische Grundprinzipien, um "die Versuchung durch den Rechtsextremismus" zurückzuweisen.

Im Vorwege hatten Pröpstin Christine Halisch und ihr Kollege Propst Dirk Süssenbach in einem offenen Brief erklärt, dass die christlichen Werte nicht mit der Wahl von Parteien vereinbar seien, "die eine millionenfache Abschiebung von Migrantinnen und Migranten propagieren, die Menschen anderer Nationalität herabwürdigen und unter Generalverdacht stellen oder die deutsche Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung während der Zeit des Nationalsozialismus bagatellisieren oder gar eine historische Umdeutung des Nationalsozialismus versuchen". Vor diesem Hintergrund erklärten Halisch und Süssenbach: "Die AfD ist nach unserer festen Überzeugung aus einer christlichen Grundhaltung heraus nicht wählbar." EPD

Pröpstin Christine Halisch zufolge hätten die Menschen die Verantwortung, diejenigen in den Bundestag zu wählen, die die Demokratie stützten – "und nicht diejenigen, die sie aushöhlen und zerstören wollen". (Symbolfoto: Pixabay)