Das neuartige Coronavirus hat in einigen Ländern auch Auswirkungen auf die Arbeit von Straßenzeitungsverkäufern. Das ergab eine am 2. März veröffentlichte Umfrage des Internationalen Netzwerks der Straßenzeitungen (INSP). In Japan, dem außerhalb Chinas bislang am heftigsten betroffenen Land, herrsche Panik, heißt es bei dem Magazin "The Big Issue Japan". In vielen Läden seien Atemschutzmasken nicht mehr verfügbar. Bei der Straßenzeitung verfüge man "glücklicherweise über einen großen Bestand an Masken, die vor einigen Jahren gespendet wurden". Man unterstütze die Verkaufenden dabei, eine gute Hygiene durch Handdesinfektionsmittel und das Tragen von Masken zu gewährleisten. Obwohl deutlich weniger Menschen in den Straßen unterwegs seien, habe man bislang aber aber noch "keinen deutlichen" Umsatzrückgang feststellen können.
Die in Seoul ansässige Straßenzeitung "The Big Issue Korea" hat ihre Leser über soziale Medien über den aktuellen Stand der Gesundheit von Verkäufern informiert und versichert, dass alle Vorkehrungen und notwendigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden.
Bei der Mailänder Straßenzeitung "Scarp de' tenis" heißt es, allen Verkaufenden gehe es "bis jetzt gut". Bislang werde "mehr oder weniger die gleiche Anzahl an Zeitschriften" verkauft wie zuvor. Da jedoch hauptsächlich aus den Kirchen heraus verkauft werde und viele Gottesdienste vorübergehend ausgesetzt würden, befürchte man Verkaufseinbußen.
Am 4. März hat das INSP zudem mitgeteilt, dass nach Absprache mit der Mailänder Straßenzeitung "Scarp de' Tenis" das für Ende Juni dieses Jahres in Mailand geplante jährliche weltweite Treffen der Straßenzeitungen, an dem auch wir von HEMPELS teilnehmen wollten, wegen des Coronavirus ausfällt. Der Gipfel werde auf Juni 2021 verschoben.
INSP.ngo / PB