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Höchststand von untergebrachten Wohnungslosen

So viele untergebrachte Wohnungslose gab es in Deutschland noch nie: Die Zahl der Menschen, die zum Stichtag 31. Januar 2024 entweder durch die Kommunen ordnungsrechtlich oder in Einrichtungen der freiverbandlichen Wohnungsnotfallhilfe untergebracht waren, ist laut dem Statistischen Bundesamt gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 439.500 gestiegen. Nicht erfasst sind diejenigen, denen kein mietrechtlich abgesicherter Wohnraum oder Wohneigentum zur Verfügung steht. In verdeckter Wohnungslosigkeit lebt jemand, der bei Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten, ganzjährig in Wohnwagen, im Kleingarten oder auf der Straße lebt.

"Das ist besorgniserregend", sagt Sabine Bösing, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW). "Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter jeder Zahl ein persönliches Schicksal steckt." Sie sieht die Bundesregierung in der Pflicht, den Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit "Gemeinsam für ein Zuhause" (NAP) schnell umzusetzen. Der Anstieg ist, wie schon im Vorjahr, auch das Ergebnis einer verbesserten Erfassung. Rund ein Drittel der Personen (31 Prozent) kommen aus der Ukraine.

WP

Die Zahl der deutschlandweit untergebrachten wohnungslosen Menschen stieg laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 439.500. (Symbolfoto: Pixabay)